3. Februar 2023

Energieverbrauch von CT- und MRT-Geräten senken

Der Energieverbrauch von CT, MRT und den dazugehörigen Kühlsystemen ist im Laufe eines Jahres so hoch wie in einem 852-Einwohner-Dorf. Das zeigt eine Untersuchung des Universitätsspitals Basel (USB) aus dem Jahr 2020, die der Studienleiter PD Dr. Tobias Heye auf dem 103. Röntgenkongress in Wiesbaden vorstellte.

Die Computertomographie (CT) ist ein Röntgenverfahren, bei dem sogenannte Schnittbilder des zu untersuchenden Gewebes angefertigt werden. Während der Patient in einer „Röntgenröhre“ liegt, schickt das CT-Gerät Röntgenstrahlen durch den Körper, die teilweise absorbiert werden. Anhand dieser Absorptionswerte erstellt der Computer anschließend die Röntgenaufnahmen. Die Magnetresonanztomographie (MRT) erzeugt Bilder hingegen mithilfe von Magnetfeldern und Radiowellen.

Für die Studie statteten die Forscherinnen und Forscher 2015 am USB drei CT- und vier MRT-Scanner und Kühlsysteme mit Kilowattstunden-Energiemesssensoren aus. Das Ergebnis: Insgesamt wurden im Untersuchungsjahr vier Prozent der Energie des gesamten Spitals (1.107.450 kWh) zur Untersuchung von 40.276 Patienten eingesetzt. Dabei entfielen 614.825 kWh auf die Behandlung und 492.624 kWh auf die notwendige Kühlung. Im Vergleich dazu benötigt ein 4-Personen-Haushalt in Deutschland durchschnittlich ca. 3.000 kWh im Jahr.

Während den größten Teil des Energieverbrauchs beim CT mit etwa zwei Dritteln der unproduktive Ruhezustand des Systems ausmachte, entfiel beim MRT ca. ein Drittel auf den ausgeschalteten Zustand, was laut Heye durch die notwendige ständige Heliumkühlung und den Betrieb des Kühlkopfs begründet ist.

Demzufolge verwies der Wissenschaftler auf das hohe Energiesparpotenzial im Leerlauf, in dem die Computertomografen komplett abgeschaltet sein sollten. Zusätzlich müssten die Hersteller zur Verantwortung gezogen werden, um die Nutzung von energieeffizienteren Geräten zu ermöglichen. In einem Interview mit der Deutschen Röntgengesellschaft e. V. schlägt Prof. Andreas G. Schreyer als weitere Energiesparmaßnahmen eine intelligente Raum- und Gerätekühlung sowie eine Reduktion der ebenfalls sehr energieintensiven Datenspeicherung vor.

Röntgenblick

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