Vom 8. bis 10. Mai versammelten sich führende Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Radiologie in Wiesbaden zum 105. Deutschen Röntgenkongress „RÖKO“ 2024. Das wichtigste radiologische Forum im deutschsprachigen Raum war gleichzeitig der 10. gemeinsame Kongress der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) und der Österreichischen Röntgengesellschaft (ÖRG).
In diesem Jahr stand der RÖKO unter dem Motto „Radiologie in Transformation“. Zu den großen Highlights gehörte die Preisverleihung an bemerkenswerte Persönlichkeiten und Projekte in der Radiologie. Dabei ehrte die DRG wie jedes Jahr besondere wissenschaftliche Leistungen, innovative Forschung und außergewöhnliches Engagement.
Jährlich wird in diesem Rahmen der Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis für herausragende Habilitationsschriften, die zum Fortschritt der Radiologie beitragen, vergeben. Der diesjährige Preisträger ist PD Dr. med. Michael Breckwoldt für seine Habilitationsschrift „Experimentelle Untersuchungen der Neuroinflammation mittels neuer optischer und MRT-Techniken“. In seiner Arbeit betont er die hohe räumliche Auflösung der MRT und ihre Fähigkeit, strukturelle und biochemische Veränderungen im Gewebe ohne Röntgenstrahlen zu erfassen. Zudem hebt er das Potenzial von Kontrastmitteln hervor, um spezifische Veränderungen in Immunzellen darzustellen. Darüber hinaus legt Breckwoldt dar, dass die Magnetresonanztomografie (MRT) neben der onkologischen Bildgebung auch in der neurologischen Diagnostik essenziell ist.
Eine weitere Auszeichnung, die auf der RÖKO 2024 verliehen wurde, ist der Marie-Curie-Ring. Mit dem Marie-Curie-Ring zeichnet die DRG jedes Jahr bedeutende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Radiologie aus. In diesem Jahr erhielt ihn Prof. Dr. Felix Meinel, Professor für Kardiovaskuläre Schnittbildgebung sowie stellvertretender Direktor und leitender Oberarzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinder- und Neuroradiologie der Universitätsmedizin Rostock. Prof. Meinel hat sich durch seine herausragende wissenschaftliche Arbeit in den Bereichen kardiovaskuläre und thorakale Bildgebung sowie präklinisch-experimentelle Radiologie international einen Namen gemacht. Er veröffentlichte insgesamt 171 Arbeiten in begutachteten Zeitschriften, darunter 49 als Erst- oder Letztautor.
Das weitere Programm des Kongresses beinhaltete auch Diskussionen über die Auswirkungen der vierten industriellen Revolution auf die Radiologie sowie die Chancen und Herausforderungen des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) in der medizinischen Praxis – ganz im Sinne des diesjährigen Mottos. Doch auch wenn sich Röntgentechnologien inzwischen digital und mithilfe von KI rasant weiterentwickeln, lagern in vielen Archiven noch analoge Röntgenbilder. Grundlage dafür sind die gesetzlichen Aufbewahrungsfristen. Laufen diese aus, steht die Übergabe an einen gemäß Kreislaufwirtschafts- und Datenschutzrecht zertifizierten Entsorger an. Schließlich enthalten Röntgenfilme wertvolle Rohstoffe wie Silber und Kunststoff, die durch Recycling zurückgewonnen werden können.